Vorräte und Einmachgläser im Regal

Prepper-Wissen: Was bedeutet Bug-in?

Bug-In bedeutet, bei einer Krise oder einem Notfall zu Hause zu bleiben, statt zu flüchten.

Das Ziel?

Mit genügend Vorräten ausgestattet zu Hause sicher das Ereignis aussitzen, bis es wieder ungefährlich wird.

Bugging-In ist einer der Kernaspekte im Prepping. Prepping ist nicht nur etwas für Außenseiter, sondern sollte im Sinne der Notfallvorsorge von jedem bis zu einem gewissen Grad praktiziert werden.

Könntest du spontan einen 5 tägigen Stromausfall oder die Unterbrechung der Wasserzufuhr Zuhause überstehen? Nein?

Dann lies weiter.

Für welchen Zeitraum muss ich vorbereitet sein?

Die offiziellen Empfehlungen vom Bund, dem Roten Kreuz oder Zivilschutzverbänden reichen von 72h bis 14 Tage.

Notsituationen können ganz plötzlich eintreten und unterschiedlich lange anhalten. Es ist dein eigenes Ermessen, für welchen Zeitraum du dich vorbereiten möchtest oder kannst. Wir empfehlen dir aber, die 14 Tage anzupeilen.

Je nach Notfall kann es auch notwendig sein, dass du von Zuhause fliehen musst (Bug-Out). Wenn du aber vor der Wahl stehst zu fliehen oder Zuhause zu bleiben, ist dein Zuhause meist die bessere Wahl.

Warum „Bug-In“ und nicht „Bug-Out“?

Der Begriff „Bug-Out“ steht im Gegensatz zum „Bug-In“. Hierbei geht es darum, im Krisenfall seinen Wohnort zu verlassen und an einen sicheren Ort zu flüchten. Während das in manchen Situationen sinnvoll sein kann, sprechen die meisten Argumente für das „Bug-In“:

  1. Sicherheit: Das eigene Zuhause ist oft der Ort, an dem wir uns am sichersten fühlen. Hier kennen wir uns aus, wissen, wo alles steht und können uns gut verteidigen.
  2. Vorräte: Wenn du zu Hause bereits Vorräte angelegt hast, macht es wenig Sinn, diese zurückzulassen.
  3. Familie, Freunde, Nachbarn: Oftmals sind unsere Liebsten auch zu Hause. Gemeinsam ist man stärker und kann sich gegenseitig unterstützen.

Wir sind klar der Meinung, dass das Bug-In meist die sicherere Wahl ist. Weitere Gedanken dazu kannst du im Artikel Bug-in vs. Bug-Out nachlesen.

Bug-In Plan: worauf du achten solltest

Du überlegst also, dich auf ein mögliches „Bug-In“ vorzubereiten? Hier sind einige Tipps, wie du das angehen kannst:

  • Vorräte anlegen: Lebensmittel, Wasser, Medikamente – denke an alles, was du für 14 Tage benötigst.
  • Sicherheit: Überprüfe Fenster, Türen und andere mögliche Eingänge. Vielleicht möchtest du zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen treffen.
  • Kommunikation: Stelle sicher, dass du Mittel zur Kommunikation hast, falls Strom und Internet ausfallen sollten. Ein batteriebetriebenes Radio oder ein Satellitentelefon kann hier hilfreich sein.
  • Gemeinschaft: binde deine Familie oder Mitbewohner in deine Vorbereitungen mit ein. Es sollte zumindest jeder wissen, wo sich Vorräte & Utensilien befinden. Auch ist ein starker sozialer Zusammenhalt (auch mit den Nachbarn) besonders in Krisenzeiten Gold wert.

Bug-In Checkliste & Vorräte

Beim Bug-In solltest du in den folgenden Kategorien denken und entsprechende Vorräte für 14 Tage ohne Einkauf ansammeln.

  • Wasser: ca. 3 l Wasser / Tag & Person, zum Trinken UND für die Hygiene
  • Lebensmittel: ca. 2000kcal / Tag & Person; denke an alle notwendigen Nährstoffe
  • Hausapotheke: Schmerzmittel, wichtige Medikamente, Erste-Hilfe-Set
  • Hygiene: Seife, Zahnbürste & -pasta, Desinfektionsmittel
  • Kommunikation & Information (Radio): Kurbelradio oder mit Batterie
  • Licht, Wärme, Energie: Taschenlampen, Teelichter, Kerzen, Gaskocher, Feuerstelle im Garten
  • Ausrüstung: Taschenmesser, Multitool, Schaufel, Müllsäcke, Haushaltshandschuhe
  • Bug-Out Bag: Notfallgepäck inkl. Vorräten für 72h, falls du doch fliehen musst
  • Besonderer Bedarf: denk an deine Haustiere, Kinder und Alte sowie Kranke

Welche Belastungen dich beim Bugging-In erwarten können

Im Idealfall bist du gemäß der Checkliste gut vorbereitet, dein Überleben ist gesichert.

Ein Bug-In kann trotzdem eine enorme psychische Belastung sein.

Strom weg und auch kein fließend Wasser mehr? Stell dir vor wie es wäre, mehrere Stunden, Tage oder sogar Wochen zuhause ohne all den Komfort zu verbringen, den wir kennen. Und jetzt stell dir vor, wie deine Familie das erleben würde, besonders diejenigen, die vielleicht nicht so gut informiert oder vorbereitet sind wie du.

Überlege, wie du so eine Situation für alle erträglicher machen könntest.

Zusätzlich zu den allgemeinen Vorräten und Utensilien empfehlen wir auch etwas für die Seelische Gesundheit. Bücher, Spiele oder ein paar Naschereien in der Vorratskammer können ein wahrer Balsam für die Seele sein.

Kurz gesagt: du kannst dich auf das physische Überleben und kleinere Unannehmlichkeiten vorbereiten. Aber das Wichtigste ist, herauszufinden, wie du deinen Liebsten ohne Angst und mit viel Verständnis durch das mögliche Chaos hindurchhelfen kannst.

Bist du bereit fürs Bug-In?

Wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier: Vorbereitung ist alles.

Ob du nun dem „Bug-In“- oder „Bug-Out“-Ansatz folgen möchtest, es ist wichtig, informiert und vorbereitet zu sein. Du weißt jetzt, was „Bug-In“ bedeutet und wie du dich darauf vorbereiten kannst.

Du willst mehr über die Welt des Preppings erfahren? Wir haben einen Leitfaden erstellt, der auch eine kompakte Checkliste beinhaltet. Lies dir den Guide Prepping Grundlagen für Anfänger durch.

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