Täglicher Wasserbedarf: Berechnung & Richtwerte für den Vorrat

Eine konstante Wasserversorgung ist lebenswichtig, insbesondere in Krisensituationen. Aber wie viel sollte man sich für Notfallsituationen auf Vorrat legen?

Als Erwachsener solltest du im Schnitt ca. 2 Liter Trinkwasser pro Tag einplanen. Doch die tatsächlich benötigte Wassermenge für deinen Vorrat hängt von mehreren Faktoren ab. Hier die wichtigsten:

• Anzahl der Personen und Tage, für die du Vorräte anlegst
• Verwendungszweck: Trinken, Kochen, Hygiene
• besondere Bedarfsfälle: Kaffee, Tee, Reinigung/Abwasch, Haustiere, Reserve
• variierender Bedarf bei Hitze oder hoher körperlicher Aktivität

Empfohlene Werte: täglicher Wasserbedarf pro Person

• Trinkwasser: ca. 2 Liter pro Person
• Kochen: ca. 0,5 Liter pro Person
• Hygiene: ab 0,5 Liter pro Person

Diese Werte beziehen sich auf offizielle und seriöse Empfehlungen, etwa vom deutschen BKK, das österreichische rote Kreuz oder das schweizerische BWL.

Damit du deine Wasservorräte genauer planen kannst, erklären wir dir die einzelnen Faktoren Schritt für Schritt im Detail. Weiter unten findest du auch einen praktischen Wasservorrat-Rechner!

Trinkwasserbedarf nach Alter & Gewicht

Erwachsene: Bei moderatem Klima und Aktivitätslevel gilt die Faustregel 0,3 Liter Wasser pro 10 kg Körpergewicht täglich. Das sind also durchschnittlich 2 bis 3 Liter Wasser pro Tag.

Achtung: Bei Hitze oder körperlicher Anstrengung kann dieser Wert schnell steigen. Für Senioren kann dieser Wert etwas niedriger, für Schwangere etwas höher sein. Kinder haben einen anderen Bedarf:

Kinder:

• Säuglinge (0-1 Jahr): 0,5 – 1 Liter
• Kleinkinder (1-3 Jahre): 1 – 1,5 Liter
• Kinder (4-8 Jahre): 1,5 – 2 Liter
• Kinder (9-12 Jahre): 2 – 2,5 Liter
• Teenager (13-18 Jahre): 2,5 – 3 Liter (ähnlich wie Erwachsene)

Werden Säuglinge gestillt, hat mitunter die Mutter einen höheren Wasserbedarf. Und generell gilt: nicht der gesamte Wasserbedarf muss durch Trinken gedeckt werden. Denn viele Lebensmittel enthalten Wasser. Mehr dazu weiter unten.

Hygiene im Notfall: wichtig für die Gesundheit

Bei der Kalkulation deines Wasservorrats sollte nicht nur an Trinkwasser, sondern auch an die Hygiene gedacht werden. Hygiene hilft Krankheiten fernzuhalten:

• Händewaschen: ca. 1 Liter pro Tag
• Zähneputzen: 0,5 Liter täglich, wenn du sparsam bist
• Körperhygiene: Etwa 2-3 Liter täglich
• Sonstiges: Toiletten, Geschirr putzen, etc..

Insgesamt solltest du also rund 3,5 bis 4,5 Liter Wasser pro Tag für die Grundhygiene einplanen um bequem durchzukommen. Natürlich kannst du es im Ernstfall auch mit weniger schaffen.

Tipp: eine Camping Dusche ist unserer Meinung nach eine der besten Anschaffungen in puncto Hygiene. Sollte es mal kein fließend Wasser geben, simuliert sie so etwas wie Normalität. Das erleichtert dir das Waschen UND wirkt sich positiv auf die Psyche aus – denn stell dir mal vor, du müsstest dich 2 Wochen lang nur mit Waschlappen abschrubben …

Wasserbedarf beim Kochen

• Reis oder Pasta: Für 250 ml Reis brauchst du 500 ml Wasser. Für Pasta sind es 1-2 Liter pro 100-200g
• Suppen & Eintöpfe: 1-3 Liter je nach Rezept
• Andere Mahlzeiten: Meist unter 1 Liter
• Getränke: Extra Wasser für Tee, Kaffee usw. einkalkulieren

Offizielle Stellen empfehlen 0,5 Liter Wasser pro Tag und Person für das Kochen zu bevorraten. Je nach gelagerten Lebensmitteln und Kochverhalten kann dieser Wert natürlich höher ausfallen.

Für drei einfache Mahlzeiten können täglich schnell mal 3-5 Liter Wasser pro Tag draufgehen. Dieser Wert kann natürlich niedriger ausfallen, wenn du eine gute Auswahl an haltbaren Lebensmitteln lagerst und nicht sehr oft Kochen musst.

Aber was ist das Leben ohne Kochen 😉

Wie Nahrung deinen Wasserbedarf beeinflusst

Im Durchschnitt decken wir etwa 20% unseres täglichen Wasserbedarfs durch die Nahrung. Das bedeutet, dass von den empfohlenen 2,5 Litern Wasser pro Tag etwa 500 ml bereits durch das Essen gedeckt werden.

Welche Lebensmittel sind besonders wasserhaltig?

Obst wie Wasermelonen oder Tomaten bestehen zu einem Großteil aus Wasser – doch diese lassen sich natürlich schwer (und schon gar nicht in großen Mengen) lagern.

Aber flüssige Gerichte wie Suppen und Eintöpfe sind nicht nur sättigend, sondern tragen auch erheblich zu deiner täglichen Wasserzufuhr bei. Gut konserviert sind sie einfach zu lagern und sehr lange haltbar.

Stelle also sicher, dass du nicht nur genug trinkbares Wasser lagerst, sondern auch Lebensmittel, die zur Flüssigkeitszufuhr beitragen.

Wasserbedarf Rechner

Wasserlagerung & Trinkwasser Konservierung

Dein Wasservorrat ist Gold wert – vor allem in Krisenzeiten. Doch wie lagerst du Wasser am besten, so dass es möglichst lange haltbar bleibt? Auf das richtige Material bei den Behältern und gute Trinkwasser Konservierungsmittel kommt es an.

Kunststoffbehälter:

• Vorteile: Leicht, mobil, oft stapelbar.
• Nachteile: Kann mit der Zeit Chemikalien ins Wasser abgeben was die Haltbarkeit negativ beeinflusst, UV-empfindlich.

Empfohlene Kunststoffbehälter zur Wasseraufbewahrung:

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• 🛒 TAYG 603365 20l-Kanister mit Zapfhahn, lebensmittelecht

Alternativen zum Kunststoffbehälter:

Glasflaschen:

• Vorteile: Geschmacksneutral, keine chemische Abgabe daher theoretisch sehr lange Haltbarkeit des Wassers
• Nachteile: geringes Fassungsvermögen, nicht stapelbar, schwer, zerbrechlich und schlecht zu transportieren.

Metallbehälter:

• Vorteile: Robust, langlebig.
• Nachteile: äußerst teuer

Wasseraufbereitung und Filterung: selbst für sauberes Wasser sorgen

In manchen Situationen ist es hilfreich oder gar notwendig, frisches Wasser selbst aufzubereiten.

Stell dir vor deine Vorräte gehen zur Neige oder du musst dein Zuhause verlassen (Bug-Out) und dir unterwegs Wasser aus einem Fluss oder Bach beschaffen.

Doch unbehandeltes Wasser kann Risiken bergen. Damit du auf der sicheren Seite bist, solltest du dein Wasser immer aufbereiten:

Abkochen: Sofern du die Möglichkeit hast (Strom oder Feuer), koche das Wasser ab, um Bakterien und Viren zu töten. Bei trübem Wasser (zb aus Seen) ggf. zusätzlich einen Wasserfilter zum Trinken verwenden.

Chemische Tabletten: Schnell, effektiv, bewährt. Tabletten gehören in jeden Notfallrucksack. Das Wasser kann leicht nach Chlor schmecken, aber dem kann man mit Tee etc. entgegenwirken.

Unsere Empfehlung: 🛒 Micropur Forte MF 1T Wasserentkeimung Trinkwasser

Wasserfilter:

Entfernt Verunreinigungen, verbessert den Geschmack. Ein guter Filter sollte Bakterien, Viren und chemische Verunreinigungen entfernen können.

Wasserfilter kannst du hier kaufen: 🛒 Wasserfilter

Beispielrechnung: Wasservorrat für 4 Personen und 14 Tage

Wir gehen in folgendem Beispiel von einem 4-Personenhaushalt aus, 2 Eltern mit 2 Kindern über 12 Jahren.

1. Trinkwasserbedarf:
   • pro Person 2-3 Liter pro Tag
   • für 4 „Erwachsene“ für 14 Tage: 4×3×14=1684×3×14=168 Liter (Wir nehmen den maximalen Wert von 3 Litern zur Sicherheit.)
2. Hygiene:
   • Händewaschen: 1 Liter pro Tag
   • Zähneputzen: 0,5 Liter pro Tag
   • Körperhygiene: 2-3 Liter pro Tag
   • gesamt pro Person pro Tag: 1+0.5+3=4.51+0.5+3=4.5 Liter (Auch hier nehmen wir den maximalen Wert.)
   • für 4 Personen für 14 Tage: 4.5×4×14=2524.5×4×14=252 Liter
3. Kochen:
   • ca. 2 Liter Wasser pro Tag
   • für 14 Tage: 2×14=28 Liter

Zusammengefasst:

168 Liter (Trinken) + 252 Liter (Hygiene) + 28 Liter (Kochen) = 448 Liter insgesamt für 4 Personen über 14 Tage. Da wir immer den oberen Bereich genommen haben, sollte genügend Puffer für Kaffee und eine gelegentliche Dusche vorhanden sein.

Natürlich kann der Wert je nach individuellen Bedürfnissen und Situation variieren. Aber du merkst, mit nur 2 Kisten Mineralwasser im Keller bist du nicht ausreichend vorbereitet.

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Was du dir merken solltest

In Notfallsituationen ist es essentiell, genügend Wasser vorrätig zu haben. Wasser ist nicht nur zum Trinken, sondern besonders auch für die Hygiene und zum Kochen wichtig. Plane lieber großzügig, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Und denk auch an deine Haustiere!